Making of ...
Das Geheimnis der Zuckerbäckerin
Ist Adel angeboren oder anerzogen? Diese Frage ging mir eines Tages durch den Kopf. Zwei Romanfiguren sollten sich darüber streiten. Ob sie es ganz ernst meinen oder nicht, wollte ich den Romanfiguren überlassen. Oder den Leserinnen und Lesern. Ich war noch mit der Porzellanmalerin beschäftigt und diese Frage rutschte erst einmal in den Hintergrund. In meinem Kopf hatte sie sich dennoch festgesetzt.Schnell wurde mir klar, dass diese Frage guten Gewissens nur in der Aufklärung diskutiert werden konnte und nur unter einem absolutistischen Herrscher. Um es pikanter zu machen, sollten ein Adeliger und ein Bürgerlicher diskutieren. Die Bilder von Emilius von Kobsdorff und Laurenz Schumann entstanden in meinem Kopf. Ihre Namen bekamen sie erst später, Laurenz war auch noch kein Arzt, aber sie diskutierten unentwegt in meinem Kopf. Als absolutistische Herrscher mischten sich Ludwig XIV und August der Starke in diese Fragestellung.
Ich backe auch gerne. Ein Roman über den Dresdner Stollen sollte, darauf hatte ich mich mit dem Verlag geeinigt. Die erste Erwähnung eines Stollens als Fastengebäck stammte aus dem Jahr 1474. Weit vor der Zeit, die ich mir für die Klärung meines Adelfrage gesetzt hatte. Zum Glück für mich und die Zuckerbäckerin fand im Jahr 1731 das Zeithainer Feldlager August des Starken statt, auf dem ein Riesenstollen serviert wurde.
Alles passte perfekt, und ich konnte losbacken - äh, schreiben. Zum Glück war der Aufbau Verlag von diesem Thema genauso begeistert wie ich. Christiana Johanni, Emilius von Kobsdorff, Laurenz Schumann und eine Menge anderes erblickten das Licht der Welt und tummelten sich zwischen 30.000 sächsischen Soldaten.
Die Wege zu einem Roman schlagen oft seltsame Bögen und Windungen. Nie waren sie bei mir so krum gewesen, wie die für "Das Geheimnis der Zuckerbäckerin". Ich hatte unendlich viel Spaß dabei.
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